Es klingt fast wie ein Märchen aus 1001 Nacht. Eine wahre Schatzkiste erreichte nämlich vor einiger Zeit das SERVIOR-Haus “Am Park” in Bofferdingen – mit reich dekorierten und farbenfrohen Muffs, die unter Vakuum verpackt waren. “Wir staunten nicht schlecht, als wir den Inhalt der Kiste öffneten. Im ersten Moment wussten wir die kissenähnlichen Accessoires nicht richtig einzuordnen”, verrät der Direktionsbeauftragte Jean-Marc Welter. Doch schnell war das Rätsel gelöst: 25 sensorische Stimulationsmuffs für dementiell erkrankte Senioren. Als Absender fungierte die Familienangehörige einer Bewohnerin der SERVIOR-Wohnstruktur in Bofferdingen. Alle Exemplare sind ein Unikat – handgefertigt – mit verschiedenen Materialien und haptischen Elementen.
Seit dem Einzug ihrer Tante ins Altersheim tüftelt Jacqueline Courtois wie sie das Leben ihrer an Alzheimer leidenden Verwandten erleichtern kann. Sie recherchiert im Internet und gestaltet sogar das Zimmer der Tante im Cipa “Am Park”. Um die Sinne dementiell erkrankter Bewohner anzuregen, fertigt Jacqueline Courtois Stimulationsmuffs, die sie aus Decken, Stoffresten, Dekorationselementen, Plüschtieren, Klettverschlüssen, Laschen u.v.m. liebevoll zusammenfügt. “Diese kleinen hölzernen Elefanten habe ich einem afrikanischen Händler abgekauft”, sagt Jacqueline Courtois und zeigt uns die teilweise im Innern der Muffs versteckten Objekte. Zwei bis drei Monate hat sie in ihrem Wohnsitz in Spanien an der Konfektion der sensorischen Stimulationsmuffs gearbeitet. Auf Märkten, Wohltätigkeitsbazars oder im Handel hat sie die unterschiedlichen kuscheligen Plüschtiere und Elemente zusammengetragen, um die weichen Muffs anzufertigen, die dank der haptischen Eigenschaften für Menschen mit Demenz besonders stimulierend sind. “Alle Teile des Muffs sind abnehmbar und waschbar”, betont Jacqueline Courtois.
Im Rahmen einer sympathischen Feierstunde bedankte sich Jean-Marc Welter im Namen des SERVIOR-Hauses “Am Park” bei Jacqueline Courtois für die wohlwollende Geste und die originell gestalteten Muffs, die insbesondere im neugestalteten GSG (groupe socio-gérontologique) zum Einsatz kommen werden. Der Direktionsbeauftragte würdigte das ehrenamtliche Engagement der Familienangehörigen, die mit einer wunderbaren Idee das SERVIOR-Motto “Den Alter liewen” erfahrbar machen möchte.