Vor einiger Zeit hat im Pflegeheim Geenzebléi eine Feuerwehrübung stattgefunden. Text: Claude Windeshausen. Fotos: Raymond Brausch
Es ist Donnerstagabend, 19.05 Uhr im Wiltzer Pflegeheim SERVIOR. Die Brandmeldezentrale schlägt Alarm. Ohne zu zögern erkundigt sich das Personal in welcher Abteilung und auf welchem Stockwerk sich die angezeigte Problemzone befindet. Schnell und überlegt eilt das Personal hinauf, sieht nach den Heimbewohnern und findet in einem Besucherraum mehrere verletzte Personen, teils mit schweren Verbrennungen, teils mit Atembeschwerden, sowie mit möglichen Frakturen. Mehrere Personen sind nicht ansprechbar.
Die Verantwortlichen des Pflegeheims werden telefonisch kontaktiert, während der Notrufzentrale alle bekannten Details berichtet werden. Erst nun wird ersichtlich, dass es sich um eine fiktive, jedoch sehr realistische Notfallübung handelt.
Die 112 Zentrale übernimmt die Alarmierung sämtlicher Rettungsdienste der Gemeinde Wiltz; die Feuerwehrsektionen Wiltz und Eschweiler, die Protection Civile mit drei Ambulanzen, dem „Poste médical avancé“ und der mobilen Einsatzleitstelle ELW. Etwa 60 Helfer rücken mit 12 Einsatzwagen zum Einsatzort in die Rue des Pêcheurs in der Wiltzer Oberstadt aus. Während das SERVIOR-Personal die Evakuierung der verletzten Personen einleitet, begeben sich mehrere Feuerwehrtrupps ins Gebäude um die Evakuierung zu übernehmen. Eine Person musste über die Drehleiter in Sicherheit gebracht werden, andere werden mit Tragetüchern, Notfalltragen, Evakuierungsstühlen und -matratzen in Sicherheit gebracht. Da mit zahlreichen Verletzten gerechnet wird, bauen die Mitarbeiter und die Ambulanzhelfer ihr PMA-Zelt auf. Nach und nach erreichen die „Verletzten“ mittels kleiner Rettungsschleife die Versorgungsstelle, wo sie registriert, erstbehandelt und in die Krankenhäuser weitertransportiert werden.
Nach anderthalb Stunden kann der letzte Patient das Zelt in Richtung Krankenhaus verlassen. Im Anschluss an die Übung konnte sowohl seitens der zuständigen Sicherheitsbeamten und der CIPA-Direktion, als auch seitens der Rettungsdienste eine sehr positive Bilanz gezogen werden. Die Rettungsdienste erprobten auch erstmals die neue Führungskette sowie das digitale Funknetz im Rahmen eines Großeinsatzes.
Pressespiegel
Evakuierung im Wiltzer Pflegeheim (PDF, De lëtzebuerger Pompjee)
Personal und Rettungsdienste proben den Ernstfall (PDF, Luxemburger Wort, 16. August 2016)
Über SERVIOR
Mit 1650 Betten ist SERVIOR der größte Betreiber von Wohnstrukturen für ältere Menschen in Luxemburg. Derzeit verwaltet SERVIOR 15 Einrichtungen, darunter 8 Altenheime, 6 Pflegeheime und 1 Seniorenresidenz. Außerdem bietet SERVIOR regelmäßig 650 Menschen in 26 verschiedenen Gemeinden Essen auf Rädern an und betreibt eine Tagesstätte für Senioren. Das öffentlich-rechtliche Unternehmen beschäftigt über 1800 Mitarbeiter, davon mehr als die Hälfte im Pflegebereich.