Gartenarbeit steht hoch im Kurs, bei Jung und Alt. Und dass man fast nicht zu alt sein kann, beweist eindrucksvoll das Gartenprojekt aus dem SERVIOR Cipa Rümelingen.
Die beiden Hochbeete, angelegt im Park hinter dem Seniorenheim, sind wahre Publikumsmagnete: Joseph Meckel (77) sät Salat aus und Berthi Neiseler (93) jätet Unkraut. Auf den Bänken, im Schatten der großen Bäume, sitzen weitere Bewohner aus dem Cipa und schauen zu. “Normalerweise versammeln wir uns alle rund um die Hochbeete”, erklärt Nadine Erpelding, Mitarbeiterin von SERVIOR und zuständig für das Gartenprojekt, “aber heute ist es einfach zu heiß”.
Die zwei Hochbeete gibt es seit langem in Rümelingen, das niedrigere ist extra für Rollstuhlfahrer. Angepflanzt werden rote Rüben, Tomaten, Salat, Möhren und Petersilie. Seit letztem Jahr hat sich Joseph Meckel zum “Chefgärtner” gemausert. Beim Pflanzen, Gießen und Pikieren vergisst er seine Rückenschmerzen und erzählt von früheren Zeiten, wo es ihn nach der Arbeit noch immer in den Garten gezogen hat. Auch in der Biographie von Berthi Neiseler spielt Gartenarbeit eine große Rolle. Von Hause aus mit der Landwirtschaft behaftet hat sie früher zusammen mit ihrer Familie Kartoffeln angebaut und in Schifflingen verkauft.
“Die allermeisten unserer Bewohner hatten früher einen Garten”, so Nadine Erpelding. Und das merkt man, auch wenn sie heute nicht mehr aktiv gärtnern. Die Kommandos sitzen noch. “Net esou no baienaner setzen”, “Besser unetzen”, solche und andere Anweisungen hört man immer wieder von den Bänken.
Die Zeiten der Selbstversorgung sind vorbei, heute ist das Gartenprojekt nur noch eine willkommene Abwechslung. Für einige ist es aber viel mehr. Nadine Erpelding erzählt, dass sich die Gartenarbeit bei manchen Bewohnern als wahre Therapie erweist. Vitamine für die Seele. “Sie steigert das Selbstvertrauen, unsere Bewohner können aktiv bestimmen welche Gemüsearten sie anbauen wollen. Gestern waren wir zum Beispiel auf dem Markt in Kayl und haben Samen gekauft. Nach dem Aussäen kommt jetzt wieder die Zeit, wo die Bewohner regelmäßig nachschauen, ob die Samen schon austreiben. Letztes Jahr war die Ernte so gut, dass wir öfters selbst gekocht haben: Petersiliensuppe und Rhabarbertorte.” Die Senioren übernehmen Verantwortung und sehen das Resultat ihrer Arbeit. Und was auch schön zu sehen ist, dass Familien sich am Projekt beteiligen, egal ob mit Schneckenmittel, Dünger oder ihrer Präsenz an den Hochbeeten. Es ist ein Stück Alltag geworden, ein Stück Leben.
Nächstes Jahr wird das Projekt ausgebaut werden: ein Gewächshaus und eine Kräuterspirale sollen hinzukommen.
Hochbeete kommen Senioren entgegen (Tageblatt, 4./5. August 2012)
Vitamine für die Seele (Wort, 10 August 2012)
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SERVIOR – Wer wir sind
Mit etwa 1600 Betten ist SERVIOR der größte Betreiber von Wohnstrukturen für ältere Menschen in Luxemburg. Derzeit verwaltet SERVIOR 16 Einrichtungen, darunter 12 Altenheime (CIPA), 3 Pflegeheime und 1 Seniorenresidenz. Außerdem bietet SERVIOR 600 Menschen in 22 verschiedenen Gemeinden Essen auf Rädern an. Das öffentlich-rechtliche Unternehmen wurde durch das abgeänderte Gesetz vom 23. Dezember 1998 gegründet und beschäftigt heute rund 1500 Mitarbeiter, davon mehr als die Hälfte im Pflegebereich.
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