Das neue Qualitätsgesetz, das den Sektor der Dienstleistungen für ältere Menschen seit März 2024 regelt, sieht vor, dass jeder Betreiber verpflichtet ist, einen Ethik-Ausschuss einzurichten, entweder allein oder in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Neun Betreiber von Alten- oder Pflegeheimen, darunter SERVIOR, haben ihre Kräfte gebündelt, um ihre Bemühungen zu vereinen und dieser Suche nach Ethik eine globale Kohärenz zu verleihen.
Das Artikuss in Soleuvre war Gastgeber des „1. Ethikabends“ am Montag, den 14. Oktober, in Anwesenheit von Max Hahn, Minister für Familie, Solidaritäten, Zusammenleben und Aufnahme.
Ein gemeinsames Konzept
„Wir vertreten 31 Seniorenwohnstrukturen“, betont Alain Dichter, Generaldirektor von SERVIOR, der zusammen mit seiner Kollegin von Elisabeth, Fabienne Steffen, den Anstoß zu dem Projekt gegeben hat. „Sie hat die Einrichtungen der Kongregationen zusammengeführt und ich die Einrichtungen der öffentlichen und kommunalen Bereiche. In diesem gemeinsamen Konzept haben wir die Ausbildung von 146 Mitarbeitern begonnen, die sich für das Thema interessieren und langfristig als Referenten und Koordinatoren fungieren können. Tatsächlich wollen die Partner noch weiter gehen, indem sie eine echte ethische Kultur in ihren Unternehmen entwickeln, indem sie eine ethische Infrastruktur einrichten, die unter einem Dach den gesetzlich vorgeschriebenen Ethik-Ausschuss und die vor Ort tätigen Referenten vereint, die sofort vor Ort handeln können, um den Bewohnern, ihren Angehörigen und letztendlich den Kollegen einen Mehrwert zu bieten, basierend auf einer strukturierten Methodik, die sich bewährt hat.“
Die Akademie für Ethik in der Medizin in Göttingen lieferte das Modell für diese umfassende Strukturierung. Ihr Leiter, Prof. Dr. Alfred Simon, war der Hauptredner des Abends zum Thema „Wie kann die Ethikberatung zu einer verantwortungsvollen Praxis in Gesundheitseinrichtungen beitragen?“.
Mehrwert für alle
Simone Hammes (SERVIOR), koordinierende Krankenschwester, nahm an dem Projekt zur Einrichtung dieser ethischen Infrastruktur teil, die Leitlinien erstellt, um sicherzustellen, dass die Grundrechte der Bewohner respektiert werden. „Es ist kein Maßnahmenkatalog. In diesem heiklen Bereich gibt es immer mehrere Wege, die über Kompromisse und Konsens führen.“ Für Katja Steffen (SERVIOR), Direktorin des Sanatoriums (Vianden), ist es ein echter Mehrwert für alle, Bewohner und Pflegekräfte. Sie betont, dass dieser Ansatz nicht nur die Qualität der Pflege verbessert, sondern auch das ethische Engagement jedes Einzelnen stärkt. Sie freut sich auch, dass neue Mitarbeiter ausgebildet werden können, was zur Weiterentwicklung der beruflichen Praxis beiträgt.