Die wissenschaftliche Literatur verwendet den Begriff „Camouflage“: Das Einfügen von Dekorationselementen, Tapeten in Trompe-l’œil-Technik und Möbeln in gemeinschaftlichen Wohnräumen, um diese so weit wie möglich in ein „Zuhause“ zu verwandeln. Ziel ist es, eine Umgebung zu schaffen, die die soziale Interaktion und Teilnahme fördert und gleichzeitig Ängste verringert.
Korridore werden zu Gassen, beherbergen einen Markt oder öffnen sich zu einem Kiosk … Ziel ist es, Bewegungsfreiheit und Handlungsfreiheit zu fördern, bei gleichzeitig perfekter Sicherheit. Dekoration und Orientierung sind die beiden Grundprinzipien dieses Systems.
Die Betreuung verbessern
Das Konzept weckte das Interesse unseres Seniorenheims Grand-Duc Jean in Dudelange. Der Einrichtungsleiter Damien Ambrosini, der Leiter des Bereichs „Pflege und Betreuung“ Denis Laloy und der Dienststellenleiter Alexandre Gully haben das Konzept bis nach Verdun … in Québec studiert, bevor sie die Installation in ihrer Residenz initiierten. Dieses Projekt verbindet die beiden Dienste für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen: die „Stiffchen“ und die GSG (soziogerontologische Gruppe). Jede dieser Einheiten betreut tagsüber etwa 15 Personen. Die Installation der neuen Dekoration fügt sich perfekt in die Charta der Betreuung dieser Personen ein. „Die Werte von SERVIOR sind hier garantiert“, betont Damien Ambrosini.
Die Kunst des Trompe-l’œil
Der jetzt gestaltete Bewegungsraum zwischen den beiden Diensten wurde so konzipiert, dass er Ängste mindert und soziale Interaktion fördert. So werden beispielsweise die Obst- und Gemüsesorten des fiktiven Lebensmittelladens in der therapeutischen Küche verwendet. Alexandre Gully hat bereits festgestellt, wie sehr die Bewohner die neue Dekoration schätzen. Besonders die Dudelinger Bewohner erfreuen sich am Stadtbild des Rathauses oder an der Nachbildung einer Straßenszene, die eine automatische Schiebetür schmückt: Der Effekt ist verblüffend. Die Beherrschung der Trompe-l’œil-Technik durch die Grafiker verleiht dem Ort einen unbestreitbaren Mehrwert.
Das ist erst der Anfang
Die gesamte Einrichtung wurde Mitte Januar im Beisein der Familien der betroffenen Bewohner eingeweiht, die vom Konzept begeistert waren. Dies ist jedoch erst der Anfang: Es ist geplant, das Konzept auf die beiden weiteren Wohnbereiche für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen in Dudelange auszuweiten. Vielleicht wird das Konzept eines Tages auch in anderen SERVIOR-Seniorenheimen Anwendung finden.