Im Gespräch mit Marguerite Clement, “aide socio-familiale” im Pflegeheim “Thillebierg”
Eigentlich hatten die Eltern ein ganz anderes Berufsprofil für das “Kiermeskind” Marguerite vorgesehen: Immerhin stammt die heutige “aide socio-familiale” aus einer alteingesessenen Luxemburger Schaustellerfamilie, wo der Beruf sozusagen innerhalb der Familie vererbt wird. Aus ihrer Kindheit, als sie mit ihren Eltern von Kirmes zu Kirmes gezogen war, hat sie den guten Draht zu Menschen, der in ihrem sozialen Beruf unabdingbar ist. “Ich liebe den Kontakt zu Leuten”, sagt Marguerite Clement, die seit 2001 im SERVIOR-Haus “Thillebierg” in Differdingen arbeitet. Sie liebt den Austausch mit den Bewohnern und bezeichnet ihren Arbeitsplatz als eine große Familie. Dass Herzlichkeit und Menschlichkeit keine leeren Worte sind, zeigt die Tatsache, dass die Senioren Marguerite Clement den Kosenamen “mäin Engel” gegeben haben. Seit nunmehr 18 Jahren kümmert sie sich um die betagten Kunden im Differdinger SERVIOR-Haus. Zu ihren bevorzugten Tätigkeiten gehören die Spaziergänge mit den Kunden in den hauseigenen Grünflächen oder durch die “Cité du Fer”. “In den Sommermonaten gehen wir mit unseren Bewohnern sporadisch ein Eis essen”, ergänzt Marguerite Clement, die eine ganz besondere Affinität zu dem 1730 errichteten Differdinger SERVIOR-Haus hat, das von 1929 bis 1981 als Krankenhaus fungierte: “Hier kam meine Mutter zur Welt, und ich war bereits als Kind im Déifferdenger Spidol“. Deshalb bezeichnet die Familienhelferin das Pflegeheim als ein “Denkmal der Stadt Differdingen”.
In ihrer Freizeit widmet sich Marguerite Clement ihren vierbeinigen Freunden und insbesondere ihren beiden deutschen Doggen Lee und Lord. Seit 2009 ist die SERVIOR-Mitarbeiterin nämlich Hundezüchterin und besucht als solche internationale Ausstellungen – 20 bis 30 im Jahr! “Früher zog ich mit Kirmesbuden von Ort zu Ort, jetzt reise ich mit meinen beiden Hunden von Ausstellung zu Ausstellung”, unterstreicht die Familienhelferin. Etliche Championtitel haben ihre Hunde im Rahmen von internationalen Rassenhundeausstellungen gewonnen. Neben dem nationalen Championtitel besitzt die Hundezüchterin den belgischen, italienischen und internationalen Championtitel. “Jetzt fehlt uns noch der Titel von San Marino”, sagt Marguerite Clement. Bei den Ausstellungen ginge es aber nicht nur um Wettbewerbe zu gewinnen, sondern auch um Kontakte hinsichtlich ihrer Hundezucht knüpfen zu können. Jeden Tag nach Feierabend trainiert sie mit den beiden Hunden.
“Man muss auch Hunde pflegen”, sagt die SERVIOR-Mitarbeitern lächelnd. Und jeder Mitarbeiter und Bewohner weiß, wann das Auto mit dem Bild von zwei deutschen Doggen auf der Motorhaube durch das Tor des “Thillebierg” fährt, dass die Hundezüchterin mit dem großen Herz für Menschen ihren Dienst antritt.